Bericht von Mary, Werner, Felix 26.09.2021

Vienna City Marathon 2021

Mary:
Geplant war alles anderes...Endlich wieder Marathon laufen nach 2½ Jahren endlich das große Rennen und das in Wien.

Das Training lief super..zwar ohne Plan, aber wer braucht den schon ..voll motiviert fuhr ich in die große Stadt.

Das, dass Thermometer die letzten Tage bereits um 11 Uhr immer jenseits von 20 Grad lag, machte mir Sorgen und somit beschloss ich einen Trinkrucksack mir noch zu kaufen, kurz im Hotelzimmer probiert - passt, sitzt perfekt.

Der große Tag:
Um 9.05 der Startschuss für mich auf der Reichsbrücke. Hurra endlich laufen.
Nach 2-3 Kilometer war mir schon klar, die Hitze bekommt mir heute nicht wirklich aber ich hatte genug zum trinken.

Ab Kilometer 12 fühlte sich mein Kopf an wie eine überreife Tomate ich glühte förmlich..und ab 13 ging auch meine Pace steil bergab.

Bei Kilometer 16 nachdem wir das Schloss Schönbrunn hinter uns ließen, kam dann der Gedanke das man in Wien auch ins Ziel des Halbmarathon laufen kann und trotzdem gewertet wird und man bekommt eine Medaille.

Und so wurde es für mich ein Halbmarathon......ABER Wien ich komme nächstes Jahr wieder und dann hol ich sie mir....die Goldene!


Werner:
Mein Comeback zum Marathon nach der Corona-Krise wollte ich in Wien beim VCM feiern. Endlich mal wieder einen offiziellen Wettbewerb laufen, anstelle der vor allem in Zeiten des Virus entstandenen zahlreichen virtuellen „Ich-Schimpf-Mich-Laufveranstaltung“. Ne, nicht wirklich mein Ding. So ging’s ab nach Wien, die Vorfreude war riesig.

Mit sehr strengen Corona-Auflagen ging es auf die Reise. Die Vorlage eines negativen Antigentest ab 9:00h Vortags war z.b. eine grundsätzliche Startvoraussetzung. Nach Ankunft in Wien wurde zuerst die (Pseudo-)Marathonmesse besucht, um wie immer die heißersehnte Startnummer auszufassen. Echt erschreckend wie klein so eine Messe aufgrund einer hoffentlich bald endenden Pandemie sein kann. Am Abend ging es dann noch zum abschließenden Carboloading-Abendessen, bevor es um 22:00h in die wohlverdiente Waagrechte mit süßen Marathonträumen ging. Putze munter um 5:30h die ersten Minuten der Wiener Morgendämmerung erhascht, ging es rasch zum bereits am Vortag vorbereiteten zwei Stunden vor dem Start Frühstück, um ja nicht noch angefressen an der Startlinie zu stehen. Den Spenden-Pullover zur Vermeidung von gefürchteter Morgenkälte ließ ich gleich wieder im Gepäck verschwinden. Es stellte sich nämlich heraus, dass es bereits um 6:00h ohne Probleme für Kurz-Kurz und Ärmellos reichen sollte und so wurde anstelle von etwaigen Kälteblockern gleich mal Sonnencreme aufgetragen.

Mit den unterirdischen Linien ging’s dann frisch und munter zum kaum noch zu erwartenden Marathonstart. Man, war das eine lange Zeit ohne offizielle Laufbewerbe, dachte ich bei der Anfahrt. Gefühlte Millionen MNS-Sportler kamen aus der U-Bahn geströmt und suchten ihren Kleiderbeutelabgabe-LKW. Heureka, meinen auch gleich gefunden, schon ging‘s in den vorgegebenen Startblock. Schattige Plätze waren dort schon sehr angesagt und nach tüchtigem Mitsingen der Bundeshymne fiel endlich der Startschuss um 09:05h.

Gestartet wurde bilderbuchmäßig. Sofort mal auf der Reichsbrücke in das Hauptprogramm des ORF gelaufen, ging es schnurstracks mit der geballten Menschentraube in den Wiener Prater. Leider meldete sich dort gleich wieder meine Blase. Baum gesucht und weiter. Ein unrunder Marathon sollte sich an dieser Stelle bereits ankündigen. Egal, die Zeit war nicht so wichtig, nur wieder einmal einen Marathon zu finishen, das war an diesen Tag mein Ziel. Sogleich wieder in den Laufrhythmus gekommen, musste das 29 KM-Schild in der Prater Hauptallee abgeklopft werden, mit dem Gedanken, dieses dann wieder in der zweiten Runde zu sehen, um anschließend den Teil der Kipchoge-Weltrekordrunde bis rund um das Lusthaus zu laufen. Denkste, kam ganz anders.

Entlang der langen Linken Wienzeile wurde es nun fast schon unerträglich heiß. Ich haderte bereits mit mir und der Welt - es war bei KM 13 - den HM jetzt noch zügig zu finishen oder in angepasstem Tempo den Marathon wahrscheinlich schmerzvoll zu beenden. Ich quälte mich noch ein paar KM und entschied dann leider bei KM 20 mich in der falschen Spur, sprich die des HM einzuordnen und lief verärgert über mich selbst die Zielgerade entlang. Über der Ziellinie gleich noch die Startnummer vor Frust zusammengeknüllt, schlenderte ich durch den Zielbereich Richtung Kleiderabgabe-LKW, als sich plötzlich die Polizei mit Blaulicht und Folgetonhorn mit anschließendem Rettungsauto durch den verstopften Zielbereich durchkämpfte.

Ja, so war dieser Marathon nicht wirklich von mir geplant. Aber zusammenfassend muss ich mir halt schon eingestehen, dass die Suggestion alleine, nämlich du hast es drauf um jederzeit einen Marathon zu laufen, auf jeden Fall ein bisschen zu wenig ist um das dann in der Praxis auch zielgerecht durchführen zu können. Ich hatte schon seit geraumer Zeit einen gewissen Trainingsrückstau, mal salopp formuliert, um auf die Marathondistanz zu gehen. Ohne Fleiß kein Preis, direkter kann man das nicht anmerken. Aber angesichts der Tragik, dass ein 40 jähriger Teilnehmer des HM im Zieleinlauf kollabierte und anschließend im Spital verstarb (der Zufall hat mir diesen Vorfall live miterleben lassen, ich habe ihn nur mehr schemenhaft da liegen sehen), wird mein verkorkster Marathonversuch nur mehr zur unbedeutenden Nebensache.

Schlussstrich drunter, bei der eigenen Nase nehmen und mit positiven Gedanken und geschmeidigem Training ans nächste Marathon-Abenteuer denken. Das wäre dann hoffentlich der TCS Amsterdam Marathon im Oktober 2021. Und dann aber auch so vorbereitet, um die 42,195 KM endlich wieder halbwegs erträglich und gesund ins Ziel zu bringen. Because, THE SHOW MUST GO ON !!!


Felix:
Nach einer und strengen Kontrolle des 3-G-Nachweises und der Gästeregistrierung bekamen wir am Samstag unsere Startnummern für den – endlich – wieder stattfindenden Vienna City Marathon.

Top motiviert standen Werner, zwei weitere Arbeitskollegen und ich in Startblock. Los ging es am Sonntag bei Traumwetter pünktlich um 09:05 Uhr – rauf auf die Reichsbrücke wo Werner und ich dem IRONTEAM sogar einen kurzen TV-Auftritt im ORF bescherten ;)

Leider war es aber auch genau dieses Traumwetter mit seinen heißen Temperaturen das mir gegen Ende hin immer mehr zu schaffen machte. Meine geplante Zielzeit habe ich daher knapp nicht erreicht, aber dennoch meine persönliche Halbmarathon-Bestzeit verbessern können. Sozusagen Licht und Schatten an einem sonnigen Tag in Wien ;)

Nach einer langen Wettkampfpause wars jedenfalls wieder richtig fein mit top motivierten Kollegen und tausenden anderen Läufern an den Start zu gehen – macht Lust auf mehr!


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